Es ist erstaunlich dass so eine kleine Fussel wie der Schneekönig so laut singen kann. Wenn Sie sein Lied kennen, dann hören Sie ihn überall, das ganze Jahr hindurch schmettern. Haben Sie sich schon mal gefragt warum er “König“ heisst? und benennt ist nach dem Schnee (“winter“ auf Niederländisch). Höre dieses beliebte Märchen zu.
Vor langer, langer Zeit kamen alle Vögel beisammen um einen König zu wählen. So wie die Landtiere je einen Löwen zum König gewählt hatten, wollten auch die Vögel einen König auf den sie stolz sein konnten.
Viele Vögel bestritten einander den Ehrentitel, vor allem die grosse Vögel wie der Blaureiher, der Tölpel, der Uhu, und der Seeadler. Deshalb wurde entschieden einen Wettkampf ein zu tragen: der Vogel der am höchsten fliegen konnte durfte sich König oder Königin der Vögel nennen.
An einem, windstillen, sonnigen Tag sammelten sich alle Vögel die ihren Glück auf die Königschaft versuchen wollten, auf eine stattliche Fläche. Die Wachtel, das Moorhuhn, und das Blesshuhn waren Zuschauer weil Teilnahme zwecklos war wegen deren geringen Flugleistungen.
Der Wiesenpieper und die Feldlerche kamen sehr weit, aber gaben nach ein paar hundert Meter auf und flatterten fröhlich singend herunter. Der Adler, der Bussard und der Storch kreisten mit einem ruhigen Flügelschlag fortwährend nach grossen Höhen. Der Höckerschwan mit seinem dicken Körper und peitschiger Flucht kam zu jedem grossen Erstaunen sehr hoch, in Gesellschaft des Walduhus mit seinem geräuschlosen Flügelschlag.
Die Schwalben schossen wie eine Rakete in die Luft. Alle Vögel am Boden schauten mit grosser Spannung auf die Lösung. Letztendlich stiegen nur der Mauersegler und der Seeadler nach dünnen Höhen, bis sie nach Luft schnappen mussten. Der ranke Segler erkannte dass der grosse Seeadler ihm überlegen war mit seinen Flügeln wie Zimmertüren. Der Adler kreischte seinen rauen Siegesschrei in die Luft und stürzte sich ruhmvoll herunter. Aber zu seinem Entsetzen flog aus seinen Rückenfedern ein kleines braunes Vögelchen, das laut schmetternd noch einen Meter höher flog.
Erstaunt schauten alle andere Vögel in einer Todesstille zu wie nach dem grossen Seeadler ein ganz kleines Vögelchen landete und schmetterte: “ich bin der König, ich bin der König!“
Das Vögelchen war so ein kleines und unbedeutsames braun gefärbtes Fusselchen aus Federn, das es gar keinen Namen hatte. Mit seinem spitzen Schnabelchen und eigensinnigen Schwänzchen das in die Höhe schaute, stand er stolz mit geschwellter Brust im Kreis. Aber alle Vögel waren sauer über das falsche Spiel der Kleinen und wollten ihn strafen. Der Kleine flog aus Angst vor den bösen Vögeln mit den stechenden Schnabeln rasch weg. Die Angst ist geblieben und deswegen lebt er bis auf dem heutigen Tag schüchtern im Schutz des Gebüsches und lässt sich selten richtig blicken.
Als der Seeadler nach seiner Niederlage eine Nacht geschlafen hatte, flog er bis zum Rand des Waldes und rief den kleinen Vogel: “Ich habe tief darüber nachgedacht und möchte einen Vorschlag machen. Können wir die Königschaft teilen? Du König im Winter und ich im Sommer?“ Das kleine Federfusselchen war damit einverstanden. Deshalb bekam er einen Namen: Schneekönig (umgangssprachlich “Zaunkönig“ genannt oder auf Niederländisch “winterkoning“ ). Und er freut sich so um die geteilte Königschaft, dass er auch im Winter singt.
Man kann ihn das ganze Jahr hindurch hören, aber vor allem im Winter, wenn die andere Vögel ganz still sind. Und wenn man ganz genau zuhört, kann man den kleinen Schneekönig singen hören, schrill und laut: “ ich bin der Schneekönig, ich bin der Schneekönig, ich bin der Schneekönig!“
Schneekönige sind eine am häufigst vorkommenden Brutvögeln wegen der sanften Winter.Während strengen Frostperioden werden viele Opfer wegen Nahrungsmangels. Sie essen kleine Insekten die während des Frostes zu tief versteckt sind oder auch der Kälte erliegen.
Sicher geschützt vor Feinden leben sie in dichtem niedrigem Gebüsch. Ein Männchen baut mehrere Nester und das Weibchen sucht sich das Beste aus. Wenn das Weibchen brütet versucht er ein anderes Weibchen für ein anderes Nest in einer Schlinge zu fangen.