die Löcher des Joanneskrauts (002)

Das Johanneskraut blüht rund um den längsten Tag des Jahres, wenn die Tage
lang und die Nächte kurz sind.  Es ist ein echter Sommerblüher mit seinen
leuchtend gelben Blüten. Johanneskraut ist eine bekannte Heilpflanze. Maria
Magdalena hat zur Bekanntheit und zum Erfolg dieses Wunderkrauts
beigetragen

Maria Magdalena stand unter dem Kreuz an dem der sterbende Jesus hing und
sah Blut heruntaertropfen. “Schau” sagte sie mit Tränen in den Augen “selbst
die Blumen fangen das kostbare Blut von Jesus in ihren Blühten auf um
nichts verloren gehen zu lassen.”
Nach dem Begräbnis und der Auferstehung von Jesus grub sie die Pflanzen
aus, die die Bluttropfen aufgefangen hatten und nahm sie mit nach hause. In
ihrem Garten versorgte sie die Pflänzchen so gut, dass sie schnell wuchsen
und sich vermehrten. Als sie die Blüten auspresste kam dunkelroter Saft
heraus, das kostbare Blut das die Pflanzen bewahrten. Es stellte sich
heraus, dass diese Tröfchen durch ihre wärmespendende Eigenschaft eine
stark heilende Wirkung hatten und schnell verbreitete sich die Neuigkeit
,dass Maria Magdalena heilende Kräuter in ihrem Garten angebaut hatte. Die
Menscheln fragten sie nach Samen dieser Heilpflanze und so wurde sie zu
gefragten Kräutern.
Doch der Teufel bemerkte das die Nachfrage nach dem Kraut immer größer
wurde und schmiedete einen Plan um dem ein Ende zu machen. Eines Tages kam
der Teufel in den Garten von Maria Magdalena mit einem großen Strauch
Disteln in seinen Klauen. Wütend schrie der Teufel: “Zerstören werde ich
sie! Auslöschen bis auf das letzte Exemplar!!” Und er schlug mit den
Disteln auf die Pflänzchen ein.
Johannes beobachtete dies alles vom Himmel aus und sandte blitzschnell nach
einem Engel um das heilende Pflänzchen vor dem Untergang zu retten. Der
Engel verjagte den Teufel mit seinem eigenen Distelstrauch und rief: “Halte
dich fern von diesen Pflanzen! Sie sind heilig! Sie tragen das Blut Jesus
in sich. Sie werden denjenigen Menschen helfen die für ihre Heilung Wärme
nötig haben.”
Aus Dankbarkeit über die Rettung des wertvollen Heilkrauts ist es benannt
nach seinem Beschützer: Johanniskraut.
Wie können wir wissen ob diese Geschichte auf der Wahrheit beruht? Wenn man
die Blüte der Blume ausdrückt, kommt ein violettroter Saft heraus der
wärmespendende Öle beinhaltet. Wenn man ein Blättchen pflückt und dieses
gegen das Licht hält sieht man noch die Löcher die der Teufel
hineingeschlagen hat.

Johanneskraut heißt auf lateinisch: hypericum perforlatum. Hypericum
bedeutet so etwas wie das Kaut unter der Heide. Das bedeutet , dass es auf
sonnenüberfluteten, warmen, nährstoffarmen und trockenen Untergründen zu
finden ist. Es kann große Temperaturschwankungen gut vertragen. Es ist eine
Pionierspflanze die man häufig in Dünen und gerodeten Flächen findet. Die
Pflanze blüht mit vielen losen Blühten von Juni bis Oktober. Eine Blühte
blüht nur einen einzigen Tag. Perforlatum bedeutet durchbohrt und deutet
auf die Löcher hin die gegen einen hellen Hintergrund sichtbar werden. In
Frankreich wird die Pflanze millepertuis perfore genannt. Das bedeutet
tausend Löcher. der 24. Juni ist der Tag von Sankt Johannes und zugleich
der Tag der Mittsommernachtsfeste der Germanen.
Johanneskrautöl ist ein wärmespendendes Öl. Es ist weit verbreitet als ein
natürliches Antidrepressivum.

 

© Els Baars, Natuurverhalen.nl

 

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Els Baars
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