Hast Du Dir schon einmal die Frage gestellt warum nicht alle Bäume im Winter die Blätter verlieren? Früher hatte die Eiche ein ovales Blatt, und heutzutage eine gebuchtete Blattform. Weißt du wie das kommt?
Vor langer Zeit lebte einst ein Ritter der ein grosses Landgut erbte, allerdings ohne Geld. Alle seine Freunde waren reich und besassen prächtige schnelle Pferde, trugen glänzende Rüstungen mit verzierten Schwertern und gaben grosse Feste. Der Ritter wurde eifersüchtig und unzufrieden. An einem stürmischen Abend schrie er im Wahnsinn, dass er alles dafür tun würde um reich zu werden. Der Teufel hörte solche Bitten immer und stand wie gerufen vor unserem armen Ritter. Mit einem teuflischen Lachen bot er ihm den Reichtum an nach dem der Ritter verlangte. Allerdings musste der Ritter für die Erfüllung seiner Bitte mit seiner Seele bezahlen. Seine Seele werde der Teufel im Winter seines fünfzigsten Geburtstags holen, sobald alle Blätter von den Bäumen gefallen waren. Für den jungen Ritter war sein fünfzigster Geburtstag endlos weit weg und so stimmte er dem Packt mit dem Teufel zu.
So wie wir alle wissen fliegt die Zeit vorbei. Jahrelang lebte unser Ritter in grossem Reichtum, in einer luxuriösen Burg, gekleidet in prächtige Gewänder, mit schnellen Pferden und grossen Festen.
Je grauer seine Haare wurden je größer wurde auch seine Angst und Sorge. Als der Sommer seines fünfzigsten Jahres zu Ende ging wurde er immer unruhiger. Er wusste, dass der Teufel ihn nicht vergessen hatte. Er wusste weder ein noch aus und so lief er zu einer alten, verfallenen Kapelle in einem vergessenen Winkel seines Landgutes die neben einer alten Eiche stand. Mit seinen grauen Haaren und einem reuevollen Herz betete er zu Maria um Vergebung. Dieses Abbild war so herzerweichend, dass die heilige Mutter ihm vergab. Sie befahl der Eiche ihre Blätter von diesem Moment an festzuhalten bis im Frühling die neuen Blätter wuchsen. Und so geschah es. Der Teufel war teuflisch böse und schickte sein Haustier, eine Ziege, in den Wald um alle Blätter zu fressen. Die Ziege kam jedoch nicht höher als anderthalb Meter.
Außer sich vor Wut raste der Teufel herab und biss der Ziege den Schwanz ab die seitdem mit einem ruppigen kurzen Schwänzchen herumläuft. In seiner Wut versuchte der Teufel mit seinen langen, scharfen Nägeln die Blätter von der Eiche zu rupfen aber die Blätter ließen sich nicht lösen. Allerdings beschädigte er die Blätter der Eiche, was wir bis auf den heutigen Tag noch sehen können. An den einbuchtungen in den Blättern die so typisch sind für die Eiche.
Die Sommereiche ist die meist vorkommende Eiche in den Niederlanden. Gefolgt von der importierten amerikanischen Eiche. Die Wintereiche kommt noch seltener vor. Eine Eselsbrücke um den Unterschied zu erkennen ist, dass das Blatt von der Sommereiche ohne Stiel am Ast wächst, während das der Wintereiche mit einem Stiel festgewachsen ist. Das Blatt der amerikanischen Eiche ist viel größer (handgroß). Die zwei einheimischen Bäume sind sehr wichtig für das ökologische System. Ungefähr 500 verschiedene Tierarten beherbergen die Eichen, wie zum Beispiel Insekten (viele Wespen), Schmetterlinge, Vögel und Säugetiere. Außerdem Moose, Pilze und Unterbewachsung. Rund um die amerikanische Eiche gibt es kaum andere Organismen.
Die Eiche kann 1500 Jahre alt werden. Die Eicheln waren früher wichtiges Tierfutter, jetzt fressen die wilden Schweine sie. Im letzten Jahrhundert wurden die Eichen von Bauern zum Eigenbedarf gebraucht. Sie wurden regelmäßig kurz über dem Boden gefällt wonach sie wieder wuchsen. In den Dünen und auf der Veluwe sehen wir dadurch prächtige Formen von Eichen mit freigelegten Baumstümpfen. In den Bachtälern in Brabant und Drenthe wurde für die Schuhindustrie Lauge abgezapft. In den vorchristlichen Religionen waren die Eichen heilige Bäume, geweiht an Donar, den Gott von Blitz und Donner (die Eiche ist der Baum der am häufigsten vom Blitz getroffen wird). Nach der Verbreitung des Christentums sind viele monumentale heilige Eichen gefällt worden (Bonifacius) oder wurden der heiligen Maria gewidmet. Darum sehen wir oft eichenhölzerne Marienkapellen neben Eichen stehen.