Vor sehr, sehr langer Zeit stritten Meer und Land sich ständig über die Grenzlinie. Wenn das Meer fand, dass das Land zu viel Land vom Meer gestohlen hatte, gewann es das zurück in rasenden Stürmen. Wenn das Meer sich dann im Sommer ausruhte vor der Raserei formte das Land in diesen stillen Zeiten Dünen und …… Wenn es genug Zeit bekam verfestigte das Land das zurück gewonnene Land mit Pflanzen die den wilden Wellen des Meeres länger standhalten würden. Dadurch wurde das Meer nur noch böser und verlangte mit schweren Herbststürmen das verloren gegangene Land zurück.
Oft wurden Tiere und Menschen zu Opfern dieses Streites und riefen in letzter Hoffnung auf, dass dieser jahrhundertlange Streit beendet werden müsse. Der Vorschlag war, einen Schiedsrichter zu benennen der die definitive Grenze feststellen sollte. Und so geschah es.
Als erster Schiedsrichter wurde der König der Vögel, der mächtige Seeadler ausgewählt. Denn er war der Vogel der über dem Land und dem Meer lebte. Der Seeadler überschaute aus großer Höhe alle Küsten von der ganzen Welt und kam nach einem halben Jahr zurück und sagte: Ich habe mit meinen scharfen Augen alles genauestens untersucht und das ist die Grenze!
Aber das Meer bezweifelte diese Grenze weil, so sagte es, der Seeadler parteiisch ist. Er ist ein Meeres und Landtier, aber brüten tut er auf dem Festland.
Kurz bevor das Meer wieder drohte wütend zu werden mitsamt seinen Stürmen die schon zum angriff bereit lagen, stimmten beide ein mit dem Vorschlag der verängstigten Tiere und Menschen, den König der Meere, den großen weisen Walfisch zum Schiedsrichter zu ernennen. Der Walfisch schwamm gut überlegt von Küste zu Küste und kehrte nach einem halben Jahr zurück und sagte: Ich habe es mit aus allen Ecken angeschaut und dies ist die Grenze!
Aber die Grenze die der Walfisch vorschlug wurde nicht akzeptiert vom Land das den Walfisch als Meeresbewohner parteiisch fand.
Die Menschen und Tiere warfen die Arme, Pfoten und Flügel Richtung Himmel und fürchteten einen Wiederbeginn des alten Streites zwischen Land und Meer. Und so geschah es auch. Drei lange Jahre tobten im Herbst Stürme über die Küsten der Welt. Menschen und Tiere wussten sich keinen Rat mehr. Und dann passierte auf einmal etwas. Das Schicksal gab dem Meer und dem Land einen Grenzwächter. Es war ein kleiner unauffälliger Vogel; weiß mit ein paar wagen Flecken. Der Strandläufer. Er rannte entlang der ankommenden Wellen am Strand und bewachte so die Grenze zwischen Land und Meer. Das Vögelchen achtete darauf, dass das Land keine Dünen formte um das Meer wegzudrängen und darauf, dass das Meer nicht zu weit auf das Land kam. Und dieses kleine Vögelchen tat das so gut das Land und Meer es als Grenzwächter akzeptierten. So wurde der Strandläufer offiziell eingestellt. Er bekam einen Partner und sie machten ihre Arbeit so gut dass jeder zufrieden war. Über die Jahre bekamen sie viele Nachkömmlinge die sich über die ganze Welt verbreiteten und bis heute noch ihr Werk tun.
An der Küste sehen wir vor allem die Fleißigen kleinen Dreizehenstrandläufer mit den Wellen hin und her rennen.